Ein Tag im Zeichen der Energieeffizienz“ – Gemeinsam mit dem europäischen Verband für effiziente Energienutzung „Euroheat & Power“ hat Pascal Arimont am vergangenen Freitag in Aachen eine Informationstagung rund um das Thema nachhaltige Wärme- und Stromversorgung organisiert. Eingeladen waren hierzu u.a. Vertreter aus den neun DG-Gemeinden sowie die Aachener Europaabgeordnete Sabine Verheyen (CDU).

Auf der Agenda stand neben der Besichtigung der Fernwärmezentrale der Stadtwerke Aachen (Stawag) ein Besuch des Forschungsclusters der RWTH im Bereich der integrierten Energielösungen sowie ein Vortrag im Aachener Rathaus über das so genannte „Gugle-Projekt“ der Stadt Aachen, das sich mit Wärmedämmung und Energiesparmaßnahmen im Hausbestand beschäftigt und über EU-Fördermittel finanziert wird.

Pascal Arimont hatte Vertreter aller neun DG-Gemeinden eingeladen, um diese u.a. über die Möglichkeiten der Fernwärmenutzung zu informieren, die für Gemeinden interessante Energieeinsparpotentiale bieten kann.

In unmittelbarer Nähe zur DG entstehen in Aachen ein neues Forschungscluster sowie zahlreiche nachhaltige Projekte, die sich mit der Nutzung von Nah- und Fernwärme, der Kraft-Wärme-Kopplung und dem Thema Energieeffizienz im Allgemeinen befassen. Hier wird veranschaulicht, welches Potential an Energieeinsparungen besteht. Mit der Tagung wollten wir auf die Bedeutung einer effizienten Nutzung von Energie eingehen und den politischen Entscheidungsträgern in den Gemeinden Lösungsvorschläge vorstellen, die dabei helfen, Energieverschwendung zu vermeiden“, erklärt Arimont zum Hintergrund der Tagung.

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Zu den verschiedenen Themenbereichen der Tagung gehörten folgende Punkte:

Thema Fernwärme: Die Fernwärme gilt gemeinhin als energieeffiziente Alternative zu der Nutzung herkömmlicher Heizkessel. Durch die Fernwärme wird erzeugte Wärme, u.a. aus Blockheizkraftwerken, für die Versorgung von Gebäuden nutzbar gemacht. Im Bereich der Wärmenutzung besteht ein großes Einsparpotential – rund 49 Prozent des Energieverbrauchs im Bestand entfallen aktuell auf die Erzeugung von Wärme. Die Stadt Aachen hatte sich in den 90er Jahren im Rahmen ihrer so genannten Luftreinhalteplanung dazu entschlossen, ihr Fernwärmenetz weiter auszubauen, da die Fernwärme dazu beiträgt, die CO2-Emissionen im „Talkessel Aachen“ merkbar zu verringern. Praktisch wurde es für die Teilnehmer der Informationstagung bei der Besichtigung der Fernwärmeübergabestation der Stawag am Strangenhäuschen mit ihren zahlreichen Wärmetauschern.

Thema Forschung im Bereich nachhaltige Energiesysteme: Die zweite Etappe der Informationstagung bestand aus dem Besuch des Forschungszentrums der RWTH für integrierte Energiekonzepte, das im Rahmen der Schaffung neuer Forschungs-Cluster am RWTH Campus Melaten angesiedelt wurde. In dem Forschungscenter sind insgesamt fünf neue Professuren entstanden, die in den Bereichen Netze und Speichersysteme, Kleinkraftwerke, Konsumentenverhalten, Geophysik sowie energieeffizientes Bauen forschen. Untersucht werden in konkreten Experimenten u.a. Effizienzverbesserungen in bestehenden Systemen, da insbesondere im Altbau riesiges Einsparpotential besteht.

Thema Wärmedämmung und Isolierung: Die letzte Station der Informationstagung war das Aachener Rathaus, wo die Besuchergruppe vom Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp (CDU), empfangen wurde. Hier wurden zunächst die Energieziele der Stadt Aachen vorgestellt: Durch ein ehrgeiziges Energiekonzept strebt die Stadt bis 2020 eine 40-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen, eine 20-prozentige Senkung des Energieverbrauchs sowie einen Anteil von 40 Prozent erneuerbarer Energien bei der Stromproduktion an. Im Rahmen dieser Bemühungen nimmt die Stadt an dem „Gugle-Sanierungsprojekt“ teil, das mit 2,8 Millionen Euro durch die Europäische Union gefördert wird. Durch das Gugle-Sanierungsprogramm sollen über 400 Wohnungen (40.000 Quadratmeter Wohnfläche, größtenteils unter Denkmalschutz) energietechnisch saniert werden. Die baulichen Maßnahmen reichen von Dämmungen verschiedener Bauteile wie Dach und Kellerdecke über Fenstererneuerung bis hin zu dem Anschluss der Wohnungen an das Fernwärmenetz oder dem Einbau neuer Heizsysteme und Lüftungsanlagen. Dadurch sollen Energieeinsparungen von bis zu 65 Prozent erreicht werden.