„Aktuell sind viele kleine und mittlere Unternehmen von Bankdarlehen abhängig, wenn sie Investitionen verwirklichen möchten. Nach der Finanzkrise ist der Zugang zu solchen Darlehen aber wesentlich schwieriger geworden. Daher müssen KMU in Zukunft einen besseren Zugang zu alternativen Finanzierungsquellen erhalten“, erklärt der ostbelgische Europaabgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP). Alternative Finanzierungsmodelle werden von KMU aber nur dann tatsächlich beansprucht, wenn der bürokratische und finanzielle Aufwand möglichst gering ist. Aus diesem Grund wird sich der ostbelgische Europaabgeordnete in seiner Funktion als Verhandlungsführer seiner Fraktion im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz für eine Verringerung der Bürokratie und Kosten für KMU einsetzen – etwa wenn sich Unternehmen durch die Ausgabe von Aktien oder Anleihen Kapital beschaffen möchten.

Der Zugang zu verschiedenen Finanzierungsquellen muss erleichtert und günstiger gemacht werden, wenn wir kleinen und mittleren Unternehmen auch in Zukunft Investitionen ermöglichen wollen„, so Arimont. Unternehmen, die sich beim Anlegerpublikum Kapital beschaffen möchten, müssen den Anlegern u.a. ein Prospekt vorlegen, in dem die wichtigsten Geschäftsbereiche, die Finanzen und die Beteiligungsstruktur des Unternehmens aufgelistet werden. Der bürokratische und finanzielle Aufwand ist durch rigide Vorgaben aktuell besonders hoch, weshalb viele KMU vor dieser Möglichkeit zurückschrecken. „Wir möchten das System einfacher und billiger für die KMU machen. Es bleibt wichtig, dass KMU nicht nur auf die Banken und deren Geschäftsinteressen angewiesen sind, wenn es darum geht, Finanzierungsmöglichkeiten aufzutun. Gleichzeitig müssen wir aber auch den Anlegern alle Informationen an die Hand geben, die sie für eine fundierte Einschätzung der Anlage benötigen. Hier ist also ein gesundes Gleichgewicht gefragt“, so Arimont.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) machen 99 Prozent aller Unternehmen in der EU aus und sorgen für rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft. Im Rahmen ihrer Strategie zur Schaffung einer Kapitalmarktunion hat die Europäische Kommission die Überarbeitung bestehender Vorschriften vorgeschlagen, um KMU – neben einem vereinfachten Zugang zu Bankdarlehen – auch die Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung über Anleger zu erleichtern.