In dieser Woche sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Europäischen Parlament, Pascal Arimont (CSP-EVP, Deutschsprachige Gemeinschaft), Sabine Verheyen (CDU-EVP, Aachen) und Ivo Belet (CD&V-EVP, Flämisch-Limburg), mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehr Rheinland (NVR) zusammengetroffen, um bestehende Probleme beim grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr in der Euregio zu erörtern. Nach wie vor bestehen Barrieren, die einen reibungslosen Bus- und Bahnverkehr über die Grenzen hinweg behindern.
„Der grenzüberschreitende öffentliche Personennahverkehr muss kundenfreundlicher und attraktiver werden. Das erreichen wir nicht, indem für eine Reise durch die Euregio fünf verschiedene Tickets gekauft und fünf verschiedene Fahrpläne konsultiert werden müssen. Für den Nutzer von regionalen Nahverkehrszügen oder Bussen sollte es nicht spürbar sein, dass er eine Grenze überschreitet“, so Pascal Arimont, Gründer der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Europäischen Parlament. „Aktuell besteht in der Euregio jedoch die wachsende Tendenz, dass die für den Personennahverkehr zuständigen Instanzen verschiedene Systeme installieren, was die grenzüberschreitende Mobilität behindert. Hier muss es deutlich mehr Zusammenarbeit und Koordinierung geben“.
Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Gespräch mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehr Rheinland (NVR).
Bei dem Gespräch mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehr Rheinland (NVR) wurden in diesem Zusammenhang konkrete Problemstellungen identifiziert. Hierbei handelt es sich u.a. um fehlende Leistungsangebote im grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr:
– Verbesserung euregionaler Tarifstrukturen: Es bestehen kaum einheitliche Tarife in der Euregio. Aktuell gibt es rund 100 verschiedene Fahrausweise und nur wenige sind grenzüberschreitend einsetzbar. Beim Verkauf elektronischer Fahrausweise besteht zudem das Problem, dass aus Belgien und Deutschland beispielsweise keine Fahrscheine auf niederländischen Seiten online erworben werden können.
– Fehlende grenzüberschreitende Kunden- und Fahrplaninformation: Derzeit existiert keine vollständige euregionale Fahrplanauskunft.
– Fehlende Koordinierung im Bereich des Infrastrukturausbaus: Technisch unterschiedliche Systeme erschweren den Einsatz von Bussen und Zügen im Nachbarland. Es bestehen beispielsweise verschiedene Ladestationen bei Elektrobussen sowie unterschiedliche Stromsysteme bei Zügen, die oftmals nicht kompatibel sind. Eine bessere Abstimmung von technischen Standards ist euregioweit erforderlich, damit Verkehrsmittel durchgehend genutzt werden können.
„Wir haben konkrete Ansätze identifiziert, mit denen wir die Verantwortlichen in den verschiedenen Partnerregionen der Euregio konfrontieren werden, um Verbesserungen im Sinne der Bus- und Bahnnutzer zu erreichen“, so der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont abschließend.