Nachdem das Europäische Parlament die EU-Kommission auf Betreiben der EVP-Fraktion dazu aufgefordert hatte, den bestehenden strengsten Schutzstatus des Wolfes zu senken und eine auf die Regionen zugeschnittene Bestandsregulierung zu ermöglichen, hat die Kommission nun eine öffentliche Konsultation zu dieser Thematik angekündigt. Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont erklärt dazu:

„Die EU-Kommission hatte in Reaktion auf unsere Resolution bereits eine wissenschaftliche Datenerhebung begonnen, um den europaweiten Bestand der Wölfe zu prüfen. Nun weitet die Kommission diese Analyse um eine öffentliche Konsultation aus, die zum 22. September 2023 abgeschlossen sein soll. Sie begründet diesen Schritt damit, dass sie weitere Daten braucht, um ein vollständiges Lagebild zum Wolf in Europa zu erhalten. Nach eigenen Angaben will die Kommission auf Basis dieser Daten dann über einen Vorschlag entscheiden, ‚gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren‘. Die Kommissionspräsidentin erklärte, dass die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden ist. Wir stellen hier also ein Umdenken seitens der Kommission fest. Und dieses Umdenken ist angesichts des exponentiellen Wachstums der Wolfspopulationen in vielen Regionen der EU und der steigenden Anzahl gerissener Weidetiere auch dringend notwendig. Gemeinsam mit vielen meiner Kollegen im EU-Parlament werde ich weiterhin darauf drängen, eine auf die Regionen zugeschnittene flexible Handhabe für die Bestandsregulierung der Wölfe zu erreichen. Mit geschätzt rund 22.000 Exemplaren ist der absolut strengste Schutz für den Wolf einfach nicht mehr gerechtfertigt. Nicht nur der Wolf ist schützenswert, schützenswert ist auch der ländliche Raum und seine vielen Weidetiere, die durch die wachsende Wolfspopulation immer stärker gefährdet sind. Darum brauchen wir endlich ein auf die Regionen zugeschnittenes, flexibles Wolfsmanagement, das eine ‚Entnahme‘ dort möglich macht, wo sie notwendig ist“.