In Reaktion auf die Europäische Bürgerinitiative „End the Cage Age“, die von 1,4 Millionen Europäern unterstützt wurde, hat das EU-Parlament die EU-Kommission gestern in einer Resolution dazu aufgefordert, Gesetzesvorschläge für ein Auslaufen der Käfighaltung in der EU vorzulegen. Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont hat diese Forderung unterstützt und für ein Ende der Käfighaltung bis 2027 gestimmt. „Alternativen zur Käfighaltung werden in einer Reihe von Mitgliedstaaten bereits praktiziert. Diese alternativen Systeme sollten auf Ebene der Mitgliedstaaten weiter verbessert und gefördert werden. Wir brauchen aber auch gemeinsame Rechtsvorschriften auf europäischer Ebene, um den Tierschutz überall zu garantieren und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Landwirte in der gesamten Union zu gewährleisten“, erklärt Arimont zum Hintergrund der Abstimmung.

Gefordert haben wir in der Resolution, dass eine Folgenabschätzung durchgeführt wird, um den Übergang für die betroffenen Landwirte finanziell zu kompensieren. Außerdem wollen wir die Einhaltung der EU-Standards auch für landwirtschaftliche Importe in die EU, damit kein unlauterer Wettbewerb durch Importe aus Ländern entsteht, die dem Tierwohl keinen so hohen Stellenwert einräumen“, so Arimont. „Die EU-Kommission soll nach Forderung des Parlaments einen artenspezifischen Ansatz verfolgen, damit die besonderen Merkmale der einzelnen Tierarten berücksichtigt werden. Wir wollen auch, dass die Handelsabkommen mit Drittstaaten neu bewertet werden, um sicherzustellen, dass die gleichen Tierschutz- und Produktqualitätsstandards eingehalten werden. Denn in der EU gelten bereits heute Tierschutzstandards, die zu den strengsten weltweit zählen. Die Haltung von Legehennen in Käfigbatterien ist beispielsweise bereits seit 2012 verboten. In der Biolandwirtschaft ist die Verwendung von Käfigen ebenfalls untersagt“, macht Arimont deutlich.

Unterstützt hat Arimont auch einen Abänderungsvorschlag, der die Kommission dazu auffordert, Vorschläge für ein „Verbot der grausamen und unnötigen Zwangsfütterung von Enten und Gänsen zur Erzeugung von Stopfleber“ vorzulegen. Dieser Vorschlag wurde angenommen und ist nun ebenfalls Teil der verabschiedeten Resolution. Arimont hatte diese spezifische Problematik im Vorfeld bereits in parlamentarischen Anfragen an die EU-Kommission herangetragen.