Wir stehen kurz vor dem Ende der Kinderlähmung auf unserem Planeten. Die weltweite Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass die Häufigkeit der Polio-Ansteckung von einmal 40 Fällen pro Stunde auf rund 40 Fälle für das Jahr 2016 gesunken ist. Die Kinderlähmung sollte die zweite Krankheit nach den Pocken werden, die erfolgreich durch den Menschen ausgerottet werden konnte. Noch ist der Kampf aber nicht gewonnen. Weitere Anstrengungen sind nötig und dafür sensibilisieren wir. Wichtig ist, dass die EU im vergangenen Jahr weitere 55 Millionen Euro für die Unterstützung bei diesem Kampf zugesagt hat. Heute hat sie zu unserer Freude bekräftigt, dass dieser Betrag nochmals erhöht werden soll. Das ist eine gute Nachricht“, erklärt der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) zum Hintergrund einer zweiten Fach-Tagung heute im EU-Parlament in Brüssel, zu der er gemeinsam mit dem Rotary Sankt Vith und Eupen, Rotary International sowie der „Global Polio Eradication Initiative“ eingeladen hatte.

Kinderlähmung (Polio) endgültig ausmerzen – das ist das Ziel der „Global Polio Eradication Initiative“ (GPEI), einer Kooperation von Rotary International, UNICEF, der WHO, der Bill & Melinda Gates Foundation sowie Regierungen verschiedener Länder, für die auch in unserer Region durch die Rotary Service-Clubs gesammelt wird.

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Nach einer ersten Veranstaltung im März 2017, bei der Arimont gemeinsam mit der GPEI im EU-Parlament auf die Bedeutung einer weiteren Intensivierung des Kampfes gegen die Kinderlähmung hingewiesen hatte, gab es erfreuliche Nachrichten: Im Juni 2017 sagte der für europäische Entwicklungszusammenarbeit zuständige EU-Kommissar Neven Mimica weitere 55 Millionen Euro zur Unterstützung der Initiative zu. Dies war der Anlass für eine Preisübergabe der GPEI an Vertreter der Kommission für deren kontinuierlichen Einsatz: EU-Kommission und EU-Mitgliedstaaten sind Spitzenreiter im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Zudem sollte für weitere Unterstützung der Initiative geworben werden. „Dass die Kommission heute bei unserem Treffen angekündigt hat, weitere finanzielle Unterstützung darüber hinaus vorzusehen, ist ein Erfolg, über den wir uns sehr freuen“, so Arimont.

Denn nach wie vor gibt es in verschiedenen Entwicklungsländern Polio-Erreger. Die Krankheit stellt damit weiterhin eine potentielle Gefahr dar. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Kinder in Zukunft in einer von Polioviren befreiten Welt leben können — und das überall. Neben konsequenten Impfkampagnen sind dabei der Aufbau beständiger Gesundheitssysteme und eine gute Ausbildung im Gesundheitssektor der Entwicklungsländer — insbesondere in Afrika und Asien — wichtig. Auch dazu wird ein beachtlicher Teil der gesammelten Beträge eingesetzt. Dass sich diese Investitionen auszahlen, hat sich auch schon bei der Bekämpfung anderer Krankheiten wie Cholera und Ebola erwiesen“, so Arimont, der die EU-Kommission gemeinsam mit über 400 anderen EU-Abgeordneten in einer schriftlichen Erklärung dazu aufgefordert hatte, u.a. im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit weiter konsequent gegen die Kinderlähmung vorzugehen.