Das Europäische Parlament hat seinen Standpunkt zu dem so genannten EU-Klimaschutzgesetz verabschiedet, mit dem die Europäische Union das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 erreichen möchte. Dabei stimmte der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont für deutlich ehrgeizigere Klimaschutzziele als bislang vorgesehen.
„Es gibt keine richtigen Winter mehr, Stürme nehmen an Häufigkeit und Heftigkeit zu, die Böden werden trockener. Wir alle spüren, dass sich unser Klima in den vergangenen Jahren merkbar verändert hat. Dass es den Klimawandel gibt, bestätigen auch 99 Prozent der Wissenschaftler. Nun haben wir zwei Optionen: Entweder wir reagieren jetzt, oder wir lassen die kommende Generation bezahlen. Ich halte es für deutlich gerechter, jetzt beherzt zu reagieren. Genau das tut die EU. Wir legen ambitiöse Klimaziele fest und investieren, damit die nächsten Generationen unter den Folgen nicht so sehr leiden müssen, wie sie es ohne Maßnahmen tun müssten“, erklärt Arimont. „Unser Parlament hat diese Woche das Klimagesetz mit genau dieser Zielsetzung verabschiedet. Wir wollen 2050 als erster Kontinent der Erde klimaneutral sein – also ein Gleichgewicht zwischen unseren CO2-Emissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff erreichen. Das ist notwendig, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen – ein Grenzwert, der vom Weltklimarat als machbar eingestuft wird“, so Arimont weiter.
Der ostbelgische EU-Abgeordnete sprach sich bei der entsprechenden Abstimmung für eine deutliche Anhebung der gesteckten CO2-Reduktionsziele aus. „Für den Fahrplan haben wir eine erste Etappe festgelegt, nämlich eine Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent im Vergleich zu 1990. Ich habe dieses sehr ambitionierte Ziel unterstützt, das ehrgeiziger ist, als die mindestens 55 Prozent Reduktion, die ursprünglich von der EU-Kommission vorgeschlagen wurden. Dieser Wert ist eine klare Ansage an EU-Kommission und Mitgliedstaaten. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Europa in dem Bereich Klimaschutz Vorreiter werden muss. Das sind wir nicht nur den folgenden Generationen schuldig. Klimaschutz muss auch verstärkt als europäische Geschäftsidee begriffen werden, die Industrie und Arbeitsplätze in Europa hält und uns ein Alleinstellungsmerkmal in der Welt gibt“, so der EU-Abgeordnete.
Der Standpunkt des EU-Parlaments muss nun in einem zweiten Schritt mit den EU-Mitgliedstaaten verhandelt werden.