Das belgische „Institut für Straßentransport und Logistik“ (ITLB) wird in naher Zukunft wieder Unterricht und Prüfungen in deutscher Sprache anbieten. Diese sind notwendig, um den Zugang zu der in Belgien notwendigen „Transportgenehmigung“ („Certificat d’aptitude professionnelle“, kurz: CAP) zu erlangen. „Nach vielen Jahren der Vermittlung und des Einsatzes bei den verschiedenen zuständigen Ministern auf föderaler und regionaler Ebene ist das eine wichtige Nachricht für den ostbelgischen Transportsektor. Seitens des zuständigen Instituts wird zurzeit alles in die Wege geleitet, um künftig die Schulungen und Prüfungen der deutschsprachigen Kandidaten in deutscher Sprache abzuhalten und dies ab Spätherbst 2023. In einer ersten Phase soll der Bereich Gütertransport abgedeckt werden, in einem zweiten Schritt dann auch der Bereich Personentransport“, erklärt der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont, der sich seit 2019 beharrlich für ein entsprechendes deutschsprachiges Angebot einsetzt.

Bereits vor vier Jahren hatte Arimont den damals zuständigen föderalen Mobilitätsminister darauf aufmerksam gemacht, dass deutschsprachige Kandidaten seit 2008 ihre Prüfung zur „Transportgenehmigung“ nicht mehr in deutscher Sprache ablegen können und die dazugehörigen Kurse nicht mehr in Deutsch angeboten werden. Daraufhin hatte der Föderalminister erklärt, dass er das Institut ITLB für Straßengüterverkehr und Logistik dazu anweisen werde, den Unterricht und die Prüfungen wieder in deutscher Sprache anzubieten. Durch die Übertragung der Zuständigkeit an die Wallonische Region kam es anschließend zu Verzögerungen, so dass Arimont die nun zuständige wallonische Ministerin Valérie De Bue erneut auf eine zeitnahe Lösung hinweisen musste.

„Per Gesetz ist es jetzt Auftrag der Wallonischen Region, dafür zu sorgen, dass die Verwendung der deutschen Sprache in den Kursen und Prüfungen respektiert wird. Darum ist es höchste Zeit, dass die deutschsprachigen Kandidaten ihre Prüfungen und Kurse nun endlich wieder in ihrer Muttersprache ablegen können“, verdeutlicht Arimont. „Der Transportsektor hat heute schon massiv mit Personalproblemen zu kämpfen. Darum ist es für diesen Sektor elementar, dass eine zusätzliche Benachteiligung aufgrund des Sprachangebots ausgeschlossen wird. Besonders bedanken möchte ich mich in dem Zusammenhang bei dem ostbelgischen Verkehrsexperten Klaus Willems, der sich sehr stark eingebracht hat, um zu der Übersetzung der Materialien und Kurse beizutragen. Gemeinsam werden wir den Prozess weiter aktiv begleiten“, so Arimont. „Auch im deutschsprachigen Teil Belgiens warten Transportunternehmer darauf, dass ihr Unternehmen auch in der nächsten Generation weitergeführt wird. Jeder Person sollte die gesetzlich vorgesehene Möglichkeit gegeben werden, an Schulung und Prüfung in der Muttersprache teilnehmen zu können“, fügt Klaus Willems hinzu. Interessierte können sich über die Mailadresse klaus.willems@skynet.be direkt mit ihm in Verbindung setzen, um weitere Informationen zu erhalten.