Anlässlich des Antrittsbesuchs von Marianne Thyssen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat der ostbelgische Europaabgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) die EU-Kommissarin in das Europahaus Ostbelgien nach Eupen eingeladen, um sich dort gemeinsam mit Grenzgängerverbänden über bestehende Probleme bei der Arbeit über die Grenzen hinweg auszutauschen. Die EU-Kommissarin Marianne Thyssen (CD&V-EVP) ist innerhalb der Kommission u.a. für die Bereiche Qualifikationen und Mobilität der Arbeitnehmer zuständig. An dem Arbeitsgespräch nahmen Vertreter des CSC-Grenzgängerdienstes sowie der Interessengemeinschaft deutscher und belgischer Grenzgänger (IGDBG) teil.

Wir haben der Kommissarin eine schwarze Liste an Problemen überreicht, mit denen Grenzgänger in Ostbelgien zu kämpfen haben. Dabei geht es in vielen Fällen um die Verweigerung der Anerkennung von Berufsqualifikationen, die Streichung von Rentenansprüchen oder der Vorenthalt sozialer Leistungen. Wir haben den heutigen Besuch dazu genutzt, um Ungereimtheiten im Arbeits-, Steuer- und Sozialrecht konsequent anzusprechen, damit die immer noch bestehenden Grenzen auf dem Arbeitsmarkt verschwinden„, erklärt Arimont. „Sehr häufig ist die Lösung dieser Probleme auf zwischenstaatlicher Ebene angesiedelt. Die EU muss dazu beitragen, dass das gelebte Europa in der Grenzregion auch tatsächlich praktiziert werden kann„, so Arimont.

GesprchsrundeThyssen

Gesprächsrunde mit EU-Kommissarin Marianne Thyssen und Grenzgängervertretern im Europahaus Ostbelgien.

Wir haben uns sehr über die Möglichkeit gefreut, der Kommissarin unseren Kummer und unsere Sorgen vortragen zu können. Frau Thyssen hat unsere Vorschläge wohlwollend angenommen und den Ernst der Situation verstanden. Wir hoffen, dass nun der entscheidende Stein angestoßen ist„, erklärt Hans Haendler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft deutscher und belgischer Grenzgänger (IGDBG).

Das „Europahaus Ostbelgien“, die Anlaufstelle des Europaabgeordneten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, arbeitet bereits seit Längerem mit ostbelgischen Grenzgängervertretern zusammen, um den Problemen der Grenzgänger auf europäischer Ebene eine Stimme zu geben.

Die Anzahl an Berufspendlern und Grenzgängern ist in Ostbelgien besonders groß: Täglich überschreiten insgesamt mehr als 10.000 Menschen für ihre Arbeit die Grenzen (3.300 Menschen nach Luxemburg und 6.100 nach Deutschland).