Anlässlich des Besuchs der Junglandwirte vom „Grünen Kreis Ostbelgien“ in Brüssel organisiert der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont am 14. November eine Diskussionsrunde mit Experten zu dem umstrittenen Mercosur-Freihandelsabkommen. Unter dem Titel „Mercosur: Autos gegen Fleisch?“ wollen die Teilnehmer über die Auswirkungen des Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay) auf Landwirtschaft und Umwelt austauschen.

Das Ende Juni dieses Jahres abgeschlossene Freihandelsabkommen steht insbesondere bei der Landwirtschaft und Umweltschützern in der Kritik. Das Abkommen sieht die Öffnung u.a. des Mercosur-Automobilmarktes für Europa durch eine Reduzierung der Tarife vor. Im Gegenzug sollen die Südamerikaner mit ihren landwirtschaftlichen Produkten einen deutlich erleichterten Zugang zum europäischen Agrarmarkt erhalten.

Die Diskussion am Nachmittag des 14. November wird im Europäischen Parlament mit folgenden Experten geführt:

Benoît Lutgen: Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI), ehemaliger Landwirtschaftsminister der Wallonie;
Pieter Verhelst: Belgischer „Boerenbond“;
Jorgo Riss: Direktor Greenpeace EU;
Andreas Thurner: Landwirtschaftskammer Österreich;
Eleonora Catella: Europäische Handelskammer „BusinessEurope“;
Christophe Hansen: Koordinator der EVP im Ausschuss für Internationalen Handel (INTA).

„Wir wollen bei der Diskussion deutlich machen, dass die Grundlagen der hiesigen familiären Landwirtschaft nicht beschädigt werden dürfen. Unsere Bauern erfüllen viele strenge Auflagen. Sie dürfen durch die unlautere Konkurrenz aus Ländern, die diese Auflagen nicht kennen, nicht geschwächt werden. Außerdem müssen Freihandelsabkommen mit den europäischen Zielen im Bereich des Klima- und Umweltschutzes vereinbar sein. Wenn wir landwirtschaftliche Produkte aus weit entfernten Ländern einfliegen oder einschiffen lassen, die auch noch zur Abholzung des Regenwalds beitragen, ist das mehr als fraglich“, so Arimont, der schon bei dem Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) u.a. eine Ausnahme der Landwirtschaft gefordert hatte.

Ebenfalls zu der Diskussion eingeladen wurden die effektiven und beratenden Mitglieder des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Bei dem Abkommen handelt sich um ein so genanntes gemischtes Abkommen, das neben dem EU-Parlament auch die nationalen Parlamente verabschieden müssen.