EU-Fördermittel

Die Deutschsprachige Gemeinschaft profitiert von einer Menge europäischer Förderprogramme.

Europäische Fördermittel haben zahlreiche, nicht nur grenzüberschreitende Projekte in Ostbelgien ermöglicht. Als Verhandlungsführer des EU-Parlaments für Interreg-Projekte habe ich die Vergabekriterien entscheidend mitgestalten können und war für die Zukunft des Programms mit einem Gesamtvolumen von etwa 8,4 Milliarden Euro mitverantwortlich.

Im Rahmen der europäischen Strukturförderung sind in den letzten 20 Jahren 45 Millionen Euro in die DG geflossen. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit durch die sogenannten „Interreg-Projekte“ stellt also eine wichtige Einnahmenquelle für die Deutschsprachige Gemeinschaft dar. Sie werden in Zusammenarbeit mit unseren direkten Nachbarn verwirklicht: innerhalb der Euregio Maas-Rhein (Provinz Lüttich, Belgisch-Limburg, Niederländisch-Limburg, Regio Aachen, DG) oder der Großregion (Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Wallonische Region, Lothringen, DG).

In der vergangenen Periode stellte das Interreg-Programm für die Euregio Maas-Rhein rund 96 Millionen Euro und für die Großregion 140 Millionen Euro zur Verfügung. Mit zusätzlichen Mitteln der Programm- und Projektpartner wurden damit 420 Millionen Euro für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in diesen beiden Grenzräumen eingesetzt.

Hierbei ging es um konkrete Projekte wie den Ravel Rad- und Wanderweg und Kooperationen im Bereich der Gesundheitsversorgung oder im Kulturbereich.

Auch der Europäische Sozialfonds (ESF) ist für die DG besonders im Beschäftigungsbereich sowie im Rahmen der sozialen Eingliederung von großer Bedeutung.

Der ESF hilft Menschen dabei, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Auszubildende, behinderte Menschen, Arbeitnehmer, Firmengründe und Arbeitslose – über 1.500 Personen profitieren jährlich davon. Seit 1994 sind durch den ESF rund 30 Millionen Euro in die DG geflossen.

Zu den rund 50 verschiedenen Projekten, die durch den ESF gefördert wurden, gehören die Maurerschule Recht, die Ausbildung zur Familien- und Seniorenhelferin, Beratungen zur Existenzgründung durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und viele mehr.