„Wichtiges Förderprogramm für Ostbelgien und die gesamte Grenzregion“ – Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont ist in dieser Woche zum Verhandlungsführer des EU-Parlaments für das Interreg-Programm bestimmt worden. Damit wird er im Namen des EU-Parlaments mit EU-Kommission und EU-Mitgliedstaaten über die zukünftige Gestaltung dieses Programms verhandeln, mit dem die grenzüberschreitende Kooperation in Europa gefördert wird. „Für Ostbelgien und die gesamte Grenzregion ist das Interreg-Förderprogramm von großer Bedeutung. Vom Ravel Rad- und Wanderweg, der grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung, dem teleradiologischen Netz zwischen den Kliniken Sankt Vith und Prüm – all diese Projekte wurden mithilfe des Interreg-Programms finanziert. Als Partnerregion in der Euregio Maas-Rhein und der Großregion ist die DG an verschiedenen Interreg-Programmen beteiligt“, erklärt Arimont zum Hintergrund seiner Berufung.
„In der aktuellen Periode stellt das Interreg-Programm für die Euregio Maas-Rhein rund 96 Millionen Euro und für die Großregion 140 Millionen Euro zur Verfügung. Mit zusätzlichen Mitteln der Programm- und Projektpartner wurden damit 420 Millionen Euro für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in diesen beiden Grenzräumen eingesetzt. Wir müssen für die anstehende Förderperiode dafür sorgen, dass wieder ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um bürgernahe Projekte, wie wir sie hier in Ostbelgien vor unserer Haustüre finden, zu ermöglichen. Daran schreibt und entscheidet unser Parlament in den kommenden Monaten ganz konkret mit“, so Arimont.
Die EU berät zurzeit über ihren mehrjährigen Haushaltsplan für die Jahre 2021 bis 2027. Dabei schlägt die Kommission einen finanziellen Rahmen vor, der alle wichtigen Eckpunkte enthält. In diesem Zusammenhang werden auch die Vergabekriterien und die Mittel für die zukünftigen Interreg-Programme festgelegt. „Am Herzen liegt mir vor allem eine Vereinfachung der Vergabekriterien für die Antragsteller. Die Kontrollen und die Papierarbeit sind für Vereine und Organisationen, die grenzüberschreitend aktiv werden wollen, oftmals übertrieben. Hier sollte die Energie in die Projektarbeit gesteckt werden können. Auch sollte das Programm weniger zentralistisch organisiert werden. Die Projektträger vor Ort sollten mehr Beinfreiheit erhalten. Auch kleinere Mikroprojekte bleiben für das Leben in der Grenzregion wichtig“, verdeutlicht Arimont, der ebenfalls Vize-Präsident des für diese Akte zuständigen Ausschusses für Regionalpolitik ist.
Mit den verschiedenen Verantwortungsträgern aus Euregio Maas-Rhein und Großregion wird sich Arimont in den kommenden Wochen und Monaten über deren konkrete Forderungen austauschen.
Bei den Interreg-Programmen handelt es sich um Gemeinschaftsinitiativen der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE), der wiederum zu den europäischen Strukturfonds zählt. In dem derzeitigen Kommissionsvorschlag ist für die Interreg-Projekte zwischen 2021 und 2027 ein Gesamtvolumen von etwa 8,4 Milliarden Euro vorgesehen.