Plattform „Zukunft Landwirtschaft“ – so nennt sich die neue Initiative des ostbelgischen EU-Abgeordneten Pascal Arimont und ostbelgischer Junglandwirte, zu denen die Co-Vorsitzenden des Grünen Kreises Ostbelgien, Elena Theissen und Christoph Baum, sowie Marcel Goffinet gehören. Ziel der Initiative ist ein direkter Informationsfluss zwischen Politik und Landwirten – unabhängig von Verbands- oder Parteipositionen. „Durch diese Plattform wollen wir den Austausch zwischen den Politikern, die u.a. die Zukunft der Landwirtschaft hier vor Ort auf verschiedenen Ebenen mitbestimmen, und den direkt betroffenen Landwirten verbessern. Ein unmittelbarer Informationsfluss ist wichtig, damit nicht an den Landwirten vorbeigeplant wird“, erklärt Arimont zum Hintergrund der Plattform. Eine erste Informations- und Austauschveranstaltung fand zur Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) statt: Per Video-Konferenz erteilte der Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für die Strategiepläne der Agrarreform, Peter Jahr, Auskunft über die derzeit laufenden Verhandlungen zwischen EU-Parlament und EU-Mitgliedstaaten.

Zwar wurde eine Übergangsphase von zwei Jahren zur Verwirklichung der neuen europäischen Agrarpolitik erreicht – den Landwirten bleiben also noch zwei Jahre bis zur konkreten Umsetzung. Wir wollten die ostbelgischen Landwirte aber jetzt aktiv in die Diskussionen einbeziehen und an der Debatte beteiligen. Peter Jahr, der für das EU-Parlament federführend an den Stellschrauben der künftigen Agrarpolitik mit dreht, konnte dazu wichtige Hintergrundinformationen liefern“, so Arimont. „In diesem Rahmen haben wir auch einige Punkte vertiefen können, die den hiesigen Landwirten am Herzen liegen. Dazu zählt u.a. die Förderung der Junglandwirte oder die Definition des ‚aktiven Landwirten‘ sowie die Einführung einer Obergrenze für die Direktbeihilfen, damit die Unterstützung tatsächlich bei den kleinen und mittleren Familienbetrieben ankommt und sie nicht maßgeblich auf die großen Industriebetriebe in der EU verteilt wird. Ein weiteres Thema waren die angekündigten Öko-Regelungen, bei denen es zwischen EU-Parlament und Mitgliedstaaten noch große Unterschiede bezüglich der Forderungen gibt“, erklärt Arimont weiter. „Herr Jahr hat einen interessanten Einblick in die aktuellen Verhandlungen gewährt. Das ist wichtig, denn die Aufgabe unserer Plattform besteht u.a. auch darin, dass sich die hiesigen Landwirte möglichst früh auf die neuen Vorgaben einstellen können und ihre Kritik noch während der laufenden Verhandlungen mit aufgenommen wird“, so Arimont.

Die Auseinandersetzung mit diesem Thema wird durch die Plattform kontinuierlich weiterverfolgt werden. Auch andere für die hiesige Landwirtschaft relevante Themen werden in Zukunft bei weiteren Informationssitzungen vertieft.