Heute hat das Europäische Parlament in einem Dringlichkeitsverfahren die Herabsenkung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ angenommen. Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont, der die Herabstufung seit Langem unterstützt, erklärt hierzu:

„Die Herabstufung des Schutzstatus ist eine gute Nachricht für die ländlichen Räume, in denen in den kommenden Jahren voraussichtlich mit einer weiteren Zunahme der Wolfspopulation zu rechnen ist. Als die Habitat-Richtlinie 1992 verabschiedet wurde, waren die Wölfe in Europa fast ausgerottet. Heute streifen über 20.000 Wölfe durch die europäischen Wälder und Landschaften. Der Wolf bleibt durch die heutige Entscheidung geschützt, allerdings ergeben sich für die Regionen und Mitgliedstaaten mehr Möglichkeiten, gegen ‚Problemwölfe‘ vorzugehen und die Wolfspopulationen flexibler zu managen. Das ist insbesondere für die vielen Weidetierhalter und Landwirte in unserer Region wichtig. Unser Bestreben muss es sein, diese naturnahe Form der Landwirtschaft weiter zu ermöglichen – denn Herdenschutzzäune und Entschädigungszahlungen reichen nicht. Auch eine reine Stallhaltung unserer Weidetiere darf keine Option sein und würde die Landwirtschaft, wie wir sie in Ostbelgien zum Glück noch kennen, unmöglich machen“, so Arimont. „Ich bin daher froh, dass die jahrelange Arbeit insbesondere der EVP-Fraktion endlich zu diesem Ergebnis geführt hat. Nun wird es darauf ankommen, dass auch die Wallonische Region ihren Wolfsplan entsprechend anpasst“, so der ostbelgische EU-Abgeordnete.

Hintergrund:

Bereits 2022 nahm das Europäische Parlament auf Initiative der EVP-Fraktion eine Entschließung an, die eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes von der EU-Kommission einforderte. Im September 2024 verabschiedeten die EU-Mitgliedstaaten dann einen Beschluss zur Änderung des Status im Rahmen der Berner Konvention. Diese Konvention ist die rechtliche Grundlage für die europäische Habitat-Richtlinie, die nun im Dringlichkeitsverfahren ebenfalls angepasst wurde.