Parlament und Mitgliedstaaten haben sich auf konkrete Vereinfachungen in der Landwirtschaft geeinigt. Ziel ist weniger Verwaltungsaufwand, mehr Planungssicherheit und eine stärkere Unterstützung für kleine Betriebe. Damit sollen zentrale Anliegen der Bauernproteste umgesetzt werden.

Was ändert sich konkret?
• Weniger Kontrollen: Maximal eine Vor-Ort-Kontrolle pro Jahr – Doppelprüfungen entfallen.
• Kleine Betriebe im Fokus: Die Jahrespauschale kann künftig bis zu 3.000 € betragen; eine einmalige Unterstützung für die Betriebsentwicklung wird auf bis zu 75.000 € angehoben. Das hilft besonders Familienbetrieben im Hohen Venn, im Grenzgebiet und in der Wallonie.
• Flexiblere Flächennutzung: Ackerland behält ab 1. Januar 2026 seinen Status, auch wenn es nicht regelmäßig umgebrochen wurde – weniger Zwangsmaßnahmen, mehr gesunder Menschenverstand.
• Bio ohne Zusatzaufwand: Für bio-bewirtschaftete Flächen gelten bestimmte Umweltauflagen als automatisch erfüllt – gleiche Standards, weniger Formulare.
• Schnellere Liquidität in Krisen: Vorgezogene Direktzahlungen werden erleichtert; die Mitgliedstaaten können in Notlagen rascher unterstützen.

„Unsere Landwirte wollten weniger Papierkram und klare Regeln. Das haben wir versprochen – und heute liefern wir. Weniger Kontrollen, höhere Pauschalen für kleine Betriebe und mehr Flexibilität auf den Feldern: Das entlastet die Höfe in Ostbelgien und der gesamten Wallonie spürbar“, so Pascal Arimont (CSP/EVP) in einer ersten Einschätzung zur erzielten Einigung.

Nächste Schritte:
Die politische Einigung liegt vor. Die formale Bestätigung durch Rat und Parlament steht noch aus, damit die Neuerungen ab 2026 in den Ställen und auf den Feldern ankommen können.

Hintergrund:
Die Einigung vereinfacht die laufende Gemeinsame Agrarpolitik. Sie setzt auf klare, praxistaugliche Regeln statt zusätzlichen Aufwand und beschleunigt Auszahlungen – ein wichtiges Signal nach den Protesten der vergangenen Monate.