Genau wie Wasser und Strom sollte ein schneller Internetzugang zur Grundversorgung zählen. Besonders im Süden der DG gibt es aber noch viele sogenannte weiße Flecken, in denen Geschwindigkeitsstandards von vor zehn Jahren möglich sind. Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) hat das Unternehmen Proximus mehrmals auf diese Umstände aufmerksam gemacht. Bei einem Arbeitstreffen mit der Proximus-Konzernführung – u.a. Dominique Leroy, CEO, und Stefan Declerck, Vorsitzender des Direktionsrats – in Brüssel erhielt sein Mitarbeiter und CSP-Vorstandsmitglied Marc Langohr nun Einblick in den Proximus-Strategieplan zur Verbesserung der Internetqualität in ländlichen Gebieten. Demnach sollen von den zurzeit 39 „weißen Zonen“, in denen die Internetgeschwindigkeit extrem niedrig ist und zu denen auch die Eifelgemeinden zählen, 19 bis Ende nächsten Jahres eine VDSL-Versorgung von 80 Prozent erreichen. Dazu gehören auch die Gemeinden im Süden der DG.

Rund 20 Millionen Euro will Proximus laut Strategieplan in den nächsten drei Jahren investieren, um Erreichbarkeit und Leistung im ganzen Land zu erhöhen. Ziel sei es u.a., das 2G-Netz komplett auf den 4G-Standard zu hieven.

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Ein besonderes Augenmerk liege laut Proximus zudem auf der Ausrüstung von Gewerbeflächen mit Glasfaserkabel. Dies ist von besonderer Bedeutung für unsere Industriezonen und den Wirtschaftsstandort Ostbelgien. Investitionen in der Gewerbefläche Morsheck (Büllingen) hatte Proximus bereits anlässlich eines gemeinsamen Besuchs mit dem Europaabgeordneten Ende Oktober angekündigt. Demnach wird Proximus auf Morsheck in die Aufrüstung der Telekominfrastruktur (Glasfaser bis zum Kreisverkehr) investieren, was eine deutlich bessere Internetverbindung für die Unternehmen vor Ort nach sich ziehen wird. Die Arbeiten sollen bis Ende Sommer 2018 beendet sein.

Als ein weiteres Lösungsmodell für die ländlichen Gebiete ging Proximus auf die verstärkte Nutzung des mobilen Signals ein, das in unserer Gegend relativ gut ausgebaut sei. So könne man in vielen Eifelgemeinden zwar mit dem Handy auf 4G zugreifen, das Festnetzinternet funke vielerorts aber immer noch mit ADSL-Geschwindigkeit. Eine Bündelung würde hier die Geschwindigkeit signifikant erhöhen und könne eine Übergangslösung darstellen, da die Verlegung von Glasfaserkabel deutlich zeitaufwändiger sei.

Wir werden weiter bei den nötigen Instanzen dafür werben, auch unsere weniger dicht besiedelten Gebiete bei der Digitalisierung nicht links liegen zu lassen. Dies trägt dazu bei, unsere Region noch lebenswerter und konkurrenzfähiger zu gestalten. Wir haben bereits bei mehreren Treffen mit den Proximus-Verantwortlichen in Brüssel und hier vor Ort auf das schwache Netz in der Eifel hingewiesen. Dies gilt nicht nur für Betriebe, sondern auch für Privatpersonen“, so Pascal Arimont.

Auch die EU hat sich die Förderung des Netzausbaus auf die Fahne geschrieben. Einerseits mit der Initiative „Wifi4EU“, die EU-Bürgern Zugang zu WLAN-Internet verschaffen soll. Ihr Ziel ist es andererseits, dass bis 2025 jeder europäische Haushalt eine 100 Mbps-Leitung zur Verfügung hat. „Wir überprüfen zurzeit, ob Ostbelgien eventuell auch von einer europäischen Förderung profitieren könnte, um den Prozess zu beschleunigen“, so Arimont abschließend.